Die Zimmer in der Sacha-Lodge haben anstelle von Fenstern nur
Moskitonetze, die Nacht war deshalb aufgrund der vielen ungewohnten Geräusche
etwas unruhig. Es war ein bisschen so als würde man in einem Zelt übernachten. Aufenthalte
im Regenwald bedeuten auch immer früh aufstehen. Um 6 Uhr brachen wir bereits zu
einer Wanderung auf, diese fand unter der Leitung unseres sympathischen Guides
Luis statt, den wir vom ersten Moment an ins Herz geschlossen haben. Kaum waren
wir losmarschiert, hatte Luis beziehungsweise der Native-Guide Elias die ersten
Tiere aufgespürt. Aus einer Höhle in einem Baum guckten drei ganz lustige
Gestalten hinaus. Es handelte sich um Owl-Monkeys, eine nachtaktive Affenart
mit Augen so gross wie die von Eulen. Zuckersüss! Auf dem Areal der Lodge
befinden sich ausserdem die höchsten Hängebrücken Südamerikas. Von dort aus hat
man eine tolle Sicht auf die Baumkronen und entsprechend auf die Tiere die sich
dort aufhalten. Dank den guten Augen unserer zwei Guides kamen wir in den
Genuss einiger Tukane, ganz vieler anderer Vögel, einen Potoo sowie sage und schreibe drei
verschiedener Affenarten, darunter eine Gruppe roter Brüllaffen, deren Laute
sich anhören wie starke Windböen. Unterwegs bekamen wir immer wieder
Informationen aus erster Hand, wie die Einheimischen den Regenwald im Alltag
nutzen, besonders interessant fand ich natürlich die Erzählungen über die „Natur-Apotheke“.
Am Nachmittag unternahm unsere Gruppe eine Kanufahrt. Es war sehr friedlich mit
dem Boot über den See und durch die Wälder zu fahren. Ziemlich lange wollte
sich kein Tier zeigen, bis Luis den legendären Satz „I can smell monkeys“
murmelte. Wir wussten dass man im Dschungel Augen und Ohren offenhalten muss,
aber die Nase? Er täuschte sich nicht, kurz darauf näherte sich tatsächlich
eine grosse Gruppe von Totenkopfäffchen und unterhielt uns bestens. Auch abends
durften wir uns nochmals ins Kanu setzen für eine kurze Umrundung des Sees, bei
der vor allem die Begegnung mit einem Babykaiman in Erinnerung blieb. Und
überhaupt, wann kommt man schon in den Genuss einer romantischen Mondschein-Bootsfahrt?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen