Dienstag, 17. November 2015

Tag 44 - Facettenreicher Regenwald

Die Zimmer in der Sacha-Lodge haben anstelle von Fenstern nur Moskitonetze, die Nacht war deshalb aufgrund der vielen ungewohnten Geräusche etwas unruhig. Es war ein bisschen so als würde man in einem Zelt übernachten. Aufenthalte im Regenwald bedeuten auch immer früh aufstehen. Um 6 Uhr brachen wir bereits zu einer Wanderung auf, diese fand unter der Leitung unseres sympathischen Guides Luis statt, den wir vom ersten Moment an ins Herz geschlossen haben. Kaum waren wir losmarschiert, hatte Luis beziehungsweise der Native-Guide Elias die ersten Tiere aufgespürt. Aus einer Höhle in einem Baum guckten drei ganz lustige Gestalten hinaus. Es handelte sich um Owl-Monkeys, eine nachtaktive Affenart mit Augen so gross wie die von Eulen. Zuckersüss! Auf dem Areal der Lodge befinden sich ausserdem die höchsten Hängebrücken Südamerikas. Von dort aus hat man eine tolle Sicht auf die Baumkronen und entsprechend auf die Tiere die sich dort aufhalten. Dank den guten Augen unserer zwei Guides kamen wir in den Genuss einiger Tukane, ganz vieler anderer Vögel, einen Potoo sowie sage und schreibe drei verschiedener Affenarten, darunter eine Gruppe roter Brüllaffen, deren Laute sich anhören wie starke Windböen. Unterwegs bekamen wir immer wieder Informationen aus erster Hand, wie die Einheimischen den Regenwald im Alltag nutzen, besonders interessant fand ich natürlich die Erzählungen über die „Natur-Apotheke“. 




Am Nachmittag unternahm unsere Gruppe eine Kanufahrt. Es war sehr friedlich mit dem Boot über den See und durch die Wälder zu fahren. Ziemlich lange wollte sich kein Tier zeigen, bis Luis den legendären Satz „I can smell monkeys“ murmelte. Wir wussten dass man im Dschungel Augen und Ohren offenhalten muss, aber die Nase? Er täuschte sich nicht, kurz darauf näherte sich tatsächlich eine grosse Gruppe von Totenkopfäffchen und unterhielt uns bestens. Auch abends durften wir uns nochmals ins Kanu setzen für eine kurze Umrundung des Sees, bei der vor allem die Begegnung mit einem Babykaiman in Erinnerung blieb. Und überhaupt, wann kommt man schon in den Genuss einer romantischen Mondschein-Bootsfahrt?


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen